logo02
Bericht 20 Jahre Rumänienarbeit

Rückblick auf 20 Jahre Rumänienarbeit

 

Mehr als 20 Jahre ist es nun her, seitdem sich das rumänische Volk von seinem Despoten Nicolae Ceausesco befreien konnte. Am 22.12.1989 wurde er zusammen mit seiner Frau Elena in einem Schnellverfahren hingerichtet. Das Fernsehen berichtete über die große Armut. Die Bilder schockierten Wolfgang und mich so sehr, dass sehr schnell feststand, dass wir helfen müssen. Bis zu diesem Tag hatten wir keine Beziehung zu diesem Land. Unser lieber Pastor i. R. Siegfried Kerstan hatte aus seiner Zeit als Generalsekretär Kontakt nach Rumänien. Wir erbaten diese Adresse und wollten eigentlich nur Pakete schicken.

Sehr bald stellte sich heraus, dass die Pakete ihre Empfänger nicht erreichten. Sie lagerten auf dem Zollgrenzbahnhof in Arad. Die Lebensmittel verdarben. So entschlossen wir uns, uns einen LKW zu besorgen um selbst die Bekleidung und Lebensmittel dorthin zu bringen.

Die Suche nach einem LKW begann. Auch die Frage, welche Papiere benötigen wir, musste gelöst werden.

Am Himmelfahrtstag 1990 war es soweit: 2 LKWs, 2 Transporter und ein Wohnmobil für die Verpflegung von 15 Fahrern, machten sich auf den abenteuerlichen Weg  in die Ungewissheit. Zu der Zeit brauchten wir Zollpapiere für Österreich, Ungarn und Rumänien. Die Abfertigung ging oft sehr schleppend voran, so dass wir stundenlang mit Warten zubrachten. Endlich waren wir in Rumänien. Das Elend sprang uns förmlich an. Wir wurden von einem Dolmetscher begleitet. In drei Gemeinden lieferten wir unsere Hilfsgüter und schon jetzt stand fest: „Da müssen wir noch mal hin.“. 20 Jahre später, am Himmelfahrtstag (13.05.10) starteten wir zu unserer 46. Fahrt! 

 In diesen 20 Jahren haben wir Traktoren und viele landwirtschaftliche Geräte, Medikamente (Plantorgan aus Bad Zwischenahn hat uns Antibiotika im Wert von 65000 DM gespendet)

Fahrräder, Bekleidung, Lebensmittel (einmal spendete die Bundeswehr 10 Tonnen Lebensmittel, Parkas, Pullover und Unterwäsche) und vieles Mehr nach Rumänien transportiert. Wir haben mehr als 230 000 km zurückgelegt um Menschen in Rumänien  Hoffnung (Speranta) zu bringen.

Bis 1996 unterstützten wir hauptsächlich die Baptistengemeinde Ocna Mures in Siebenbürgen. Pastor Romul Decean hatte noch 5 weitere Stationen zu betreuen. Die alte Kirche war feucht und baufällig. Wir halfen mit Baumaterial und Geld. Für diesen Kirchenbau spendete die Firma Brötje die gesamten sanitären Anlagen. Die Einweihung war im Oktober 1996 und wir waren mit einer 27 köpfigen Abordnung der Gemeinde Oldenburg vertreten.

Mittlerweile hatte sich zusätzlich ein Kontakt zu einem jungen Pastor in Mangalia am  Schwarzen Meer aufgebaut. Er wohnte in einer sehr primitiven Wohnung. Pastor Costel Nita strahlt vor Optimismus und Lebensfreude, er ist voller Leidenschaft, wenn es um die Verbreitung des Evangeliums geht. Die Gemeinde ist arm und kann ihm nur ein kleines Taschengeld zahlen.

Zurzeit  bessern wir für ihn und seinem Zwillingsbruder, der auch Pastor ist, und Romul Decean das Gehalt auf, damit sie mit ihren Familien einigermaßen über die Runden kommen.

Die Hilfsgüter, die wir nach Rumänien bringen, werden von den Pastoren und Helfern aus den Gemeinden an bedürftige Menschen verteilt. 

Zu Pastor Decean und Pastor Nita  haben wir seither ein freundschaftliches Verhältnis.

In der Anfangszeit unterstützten wir noch ein Krankenhaus, eine Berufschule und eine Dorfschule.

Um noch effektiver zu sein, gründeten wir im Februar 1999 mit 11 Personen den Verein SPERANTA (Hoffnung). Fast zeitgleich schenkte uns eine Baufirma ihren alten Fiat Ducato.

Es war genau das Auto von dem Wolfgang immer geträumt und gebetet hatte. Es hat uns sehr gute Dienste geleistet.

Im Herbst 1999 eröffnete uns Dr. Oros, den wir schon vom Krankenhaus kannten, seine Idee.

Er möchte gern ein Kinderhaus mit 10 Kindern einrichten, denn die großen Kinderheime mit bis zu 250 Kindern sollten aufgelöst werden.

Dies war Musik in Wolfgangs Ohren, denn er hatte schon immer vorgehabt, ein Kinderheim zu unterstützen. Ich habe Wolfgang immer gebremst, denn die Korruption bei den Heimleitern war bekannt. Jetzt hatten wir die Möglichkeit, ein kleines Kinderhaus zu unterstützen oder sogar ganz zu unterhalten. Eine alte Poliklinik wurde so umgebaut, dass

5 Jungen und 5 Mädchen ein schönes Zuhause bekamen.

Im  Juni 2001 konnten wir die Einweihung des Kinderhauses Dominik feiern. Dominik heißt: „Dem Herrn geweiht.“ Die Rumänen haben es nach unserem jüngsten Sohn benannt.

Zu unseren Heimkindern gehörten die Geschwister RENATA, ZOLI und KRISTINA. Sie mussten mit ansehen, wie der Vater das kleine Baby und die Mutter ermordete. Renata war 9 Jahre als sie zu uns kam und hatte noch keine Schule besucht.

Die Geschwister LUCIAN, AURELIA und IONEL kamen in das Heim, weil sie eine schwerkranke Mutter haben.

ROXANA und ALEXANDRA lebten bei uns, weil die Eltern zu arm waren um für die beiden Kinder sorgen zu können.

NICO wurde am 1.1.2000 als kleiner Säugling auf einer Müllkippe gefunden. Er fand seinen Platz im Heim, ebenso wie

RUBEN der  von seiner Mutter nach der Entbindung im Krankenhaus einfach zurück gelassen wurde.

 

Die Kosten das Heim beliefen sich im Jahr 2001 pro Kind auf 100DM im Monat.

Hierin waren die Lohnkosten für 5 Mütter, Lebensmitte, Arztkosten, Schulmaterial enthalten.

Seit Januar 2006 gehört Rumänien zur EU und der Stress an der Grenze ist seitdem weggefallen.

Leider stiegen die Kosten für Gas und Elektrizität so in die Höhe, dass wir immer mehr Mühe hatten, dass Geld dafür zu berappen. Auch mussten wir den Müttern lt. EU-Bestimmung Mindestlöhne zahlen. Wir haben an Dr. Oros appelliert, doch im eigenen Land Sponsoren und ehrenamtliche Helfer zu suchen. Auf einmal lernten wir einen ganz anderen Dr. Oros kennen. Die Zusammenarbeit mit ihm wurde immer mühsamer. Erschwerend kam hinzu, dass unser Dominik bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Wir hatten kaum noch Kraft diese Arbeit weiter zu führen. Aber was wird dann aus den Kindern in unserem Kinderhaus?

 Wir erklärten Dr. Oros, dass wir nur noch bis Juli 2007 das Geld aufbringen können und machten ihm den Vorschlag, alle Kinder im Kinderhaus Felix unterzubringen. Leider hat er dies verhindert, so dass die Kinder schließlich in zwei verschiedene Einrichtungen untergebracht wurden.

Wir sorgen auch weiterhin für diese „unsere Kinder“, indem wir uns an den Unterhaltskosten nach unseren finanziellen Möglichkeiten beteiligen.

Renata, Zoli und Kristina sind in einem staatlichem Kinderhaus in Tinka untergebracht.

Renata ist mittlerweile 19 Jahre alt und macht in zwei Jahren ihr Abitur. Ihr Notendurchschnitt liegt bei 9 (10 ist die Bestnote).

Zoli macht auch in zwei Jahren sein Abitur.

Kristina ist nicht ganz so ehrgeizig und hat viele Flausen im Kopf. In diesen Tagen entscheidet es sich, ob sie die Hochschule besuchen kann.

Lucian, Aurelia und Ionel sind im Kinderhaus Felix untergebracht. Aurelia und Ionel haben erhebliche Lernschwierigkeiten. Sie alle haben sich in der neuen Umgebung gut eingelebt.

Aurelia und Lucian fahren in diesem Sommer mit dem Felix-Chor nach Amerika.

Nico und Ruben sind privat untergebracht.

Roxana und Alexandra sind zurück in ihre Familie.

Wir möchten gerne weiter für „unsere Kinder“ sorgen. Wir möchten, dass sie ihren Weg ins Leben finden und als selbstbewusste Menschen in die Zukunft gehen. Das Ihnen Menschen zur Seite stehen, die die guten Gaben, die in ihnen stecken, sehen und fördern.

Wir wünschen Ihnen, dass sie von Gottes gutem Segen ihr Leben lang begleitet werden und sie sich von Ihm leiten lassen.

 

Die Zeit, die unsere Kinder im Kinderhaus Dominik verbracht haben, war eine sehr schöne und gute Zeit. In dem kleinen Dorf konnten sie zur Ruhe kommen und Liebe und Geborgenheit erfahren. Sie waren zu einer Familie zusammen gewachsen.

Die Trennung war am Anfang sehr schmerzhaft. Wir versuchen immer mal wieder einen Besuch untereinander zu organisieren. 

Bei allen Fahrten und den vielen Kilometern haben wir oft ganz bewusst Gottes bewahrende Hand erfahren. Wie oft hat er uns wohl bewahrt, wo wir es nicht bemerkt haben? 

Über die Grenzabfertigung an der rumänischen Grenze ließe sich ein ganzes Buch schreiben. Hierzu zwei Beispiele:

Im Oktober 1990 standen wir vor der Grenze. Vor uns ein Hilfstransport der schon stundenlang in der Abfertigung stand. Der ganze LKW sollte entladen und nach Drogen durchsucht werden. Es stellte sich heraus, dass ihnen ein Dokument fehlte. Wolfgang hat sich vor jeder Reise bei der rumänischen Botschaft erkundigt, welche Papiere erforderlich sind, denn wir haben festgestellt, dass es von Fahrt zu Fahrt neue Bestimmungen gab.

Hinzu kommt, dass jeder kleine Zöllner auch noch sein eigenes Zollgesetzbuch hatte.

Dem LKW fehlte ein Schreiben der Botschaft an den rumänischen Zoll, Hilfstransporte wohlwollend und zuvorkommend zu behandeln. Wir hatten es und somit ging Wolfgang zu den Zöllnern. Jetzt kam Bewegung ins Geschehen.

 Alle Zöllner wurden zusammen gerufen, denn dieses Schreiben war ihnen noch nie unter die Augen gekommen. Der Hilfstransport vor uns bekam seine Genehmigung und konnte einreisen.

Nun waren wir an der Reihe. Nach einer Stunde konnten auch wir passieren.

 

Ein anderes Mal war eine Zollschnur Pflicht. Der LKW wäre dann in Oldenburg beim Zoll verplombt worden. Aber wir hatten nicht den richtigen LKW für eine Zollschnur. An der Grenze wollte man uns deswegen nicht reinlassen. Der Zöllner wollte Wolfgang die Papiere zurückgeben, aber dieser verschränkte seine Hände auf dem Rücken. Perplex stand der Zöllner da und wusste nicht so recht wie er sich verhalten sollte. Er übergab die Papiere einem anderen Zöllner, der dann mit uns zu einem Zollhof 5 km weit ins Land fuhr. Die Auffahrt zum Zollhof betrug etwa 300m. Links und rechts standen Hilfstransporte der verschiedenen Organisationen. Sie standen hier schon mehr als 24 Stunden und warteten auf ihre Abfertigung. Sie waren sehr wütend.

Zum Parken war kein Platz mehr, also mussten wir mit unseren 5 Fahrzeugen direkt bis vor die Schranke fahren. Der Zöllner, der uns begleitete, machte auf uns einen wohlwollenden Eindruck. Die Bediensteten des Zollhofs und unser Begleiter lieferten sich vor unseren Augen ein gewaltiges Wortgefecht. 2 Stunden lang! Genervt kam dann „unser Zöllner“ zu uns und sagte: „Alle Fahrzeuge parken an der Straße, nur das Wohnmobil kommt mit. Ich gebe ihnen dann die Papiere und sie fahren nach Ocna Mures. Nix mehr Zoll!“

Zu der Zeit mussten wir 3-4 Wochen vor unserer Abreise sämtliche Dokumente per Post nach Bukarest schicken. Am Abend vor unserer Abreise kam dann die ersehnte Einreiseerlaubnis.

Als wir endlich in Ocna Mures angekommen waren, legten wir unserer Dolmetscherin dies Schreiben vor. Darin stand, dass wir Lebensmittel, Bekleidung, Möbel und Fahrräder einführen dürften, aber keine gebrauchten landwirtschaftlichen Geräte.

Auf unserem Lastwagen standen ein Traktor, Pflüge und Anhänger. Vor einem halben Jahr hatte es bei der Abfertigung noch geheißen: „Deutz Trecker – gut Trecker!“  

Diesmal hatte nicht ein Mensch unsere Ladung kontrolliert. Es war das einzige Mal, dass keine Kontrolle stattfand. Gott hatte wieder dafür gesorgt, dass wir die Hilfsgüter zu den Menschen bringen konnten, die sie bitter nötig hatten.

 

In den letzten 20 Jahren hat sich sehr viel verändert.

Wir brauchen keine Zollpapiere mehr, es findet nur noch eine Ausweiskontrolle statt.

Es gibt mittlerweile genügend Diesel, so dass wir keine LKW-Fahrer mehr anbetteln müssen, uns durch Ansaugen mit dem Mund mittels Schlauch Diesel in unseren Tank fließen zu lassen.

Das Warenangebot ist wie bei uns. Metro, Real, Lidl, Deichmann, Rossmann, um nur einige zu nennen, haben sich in Rumänien angesiedelt.

Es gibt alles zu kaufen, aber wenige  können es sich leisten.

 

Am 13.Mai 2010 fuhren Artur Keiser, Ralf Kuczewski, Wolfgang Wolz, Wolfgang und Irene Janßen wieder nach Rumänien. Unsere erste Station war Regensburg. Hier trafen wir Aglita Decean, die Ehefrau von Pastor Decean. Sie betreut ihre Cousine, die eine Rückenmark – Transplantation bekommen hatte.  Auf  der Weiterfahrt  hatten wir in Ungarn eine Reifenpanne. Ein Reifen unseres Wohnmobils war total zerfetzt. Obwohl wir einen Anhänger zogen, kamen wir nicht ins Schleudern. Gott sei Dank! Wir kamen durch diese Panne erst gegen 22 Uhr im Kinderhaus Felix an. Als wir die Tür öffneten, empfingen uns die Kinder mit einem Lied. Dimitri, der Heimvater begleitete mit der Gitarre. Es gab ein herzliches begrüßen und umarmen. Nach dem Nachtmahl haben wir uns auf unsere Zimmer zurückgezogen, denn am nächsten Tag ging es 200km weiter nach Blaj, wo Pastor Decean jetzt wohnt. Er ist sehr krank und hat keine Gemeinde mehr. Er arbeitet nur noch ehrenamtlich. Am Freitag war sein Vater im Alter von 97 Jahren gestorben. Die Beerdigung fand am Sonntag um 14 Uhr statt.

Die Trauerfeier fand zu Hause am offenen Sarg statt. Anschließend ging der Trauermarsch, begleitet mit Fanfarenklang durch das Dorf zum Friedhof. Da unsere Rückreise eigentlich nach dem Morgengottesdienst stattfinden sollte, traten wir die Rückreise mit  6 Stunden Verspätung zum Kinderhaus Felix an.

  Gegen Mitternacht lagen wir dann erschöpft in unseren Betten. Am nächsten Tag haben wir dann unsere Großen in Tinka, im Kinderhaus Speranta besucht. Renata, Zoli und Kristina erwarteten uns sehnsüchtig.

Ihr Vater hatte sich wieder gemeldet. Er war wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen worden. Jetzt wollte er seine Kinder wieder zu sich nehmen. Er hat wieder geheiratet und auch einen anderen Namen angenommen.

Renata und Zoli sind volljährig, sie brauchen sich nicht zu fürchten. Aber was wird aus Kristina? Die Heimmuter Didona beruhigt uns: „Wenn Kristina sich gegen ihn entscheidet, braucht sie nicht zu ihrem Vater zurückkehren. Außerdem ist seine Wohnung nicht fertig und Arbeit hat er auch keine.“ Das beruhigt uns sehr, denn wir haben den Eindruck, dass er seine Kinder nur für seine kriminellen Machenschaften ausnutzen will.

Kristina verlässt in diesem Jahr die 8.Klasse. Dieser Abschluss wird mit einem großen Fest gefeiert. Es muss also das nötige Outfit her. Wie bei Renata und Zoli, fahren wir auch diesmal wieder in die große Stadt Oradea um Kristina für dieses Fest einzukleiden. Es ist das zweite Mal, dass sie in die Großstadt mit dem riesigen Einkaufszentrum fahren. Die Fahrt als solche ist schon abenteuerlich. Den Mädchen wird immer übel, so dass die Fahrt des öfteren unterbrochen werden musste.Und dann dieser Glitzer und Glimmer in den Geschäften.

Nach unendlichem Hin und Her ist dann das richtige Kleid gefunden. Jetzt müssen nur noch die richtigen Schuhe gefunden werden. Rot sollen sie sein, soviel steht fest. Im vierten Schuhgeschäft (Chinaladen) wurden wir fündig. Rot mit einem 10cm hohen Absatz.

Wie gut, dass Kristina noch eine Wochen Zeit zum üben hat, um mit diesen Dingern elegant laufen zu können.

Um 18 Uhr wollten wir dann mit den dreien die anderen Kinder im Kinderhaus Felix besuchen.

Mit nur 45 Minuten Verspätung kamen wir dort an. Die Kinder freuten sich über dieses Wiedersehen und umarmten sich herzlich. Beim Abendessen unterhielten sie sich angeregt.

Als dann für die Großen die Rückreise anstand, setzte bei Kristina die 2. Welle der Übelkeit ein. Die vielen Eindrücke waren ihr auf den Magen geschlagen.

An diesem Abend hatten wir viel Zeit um uns mit den Heimeltern Monica und Dimi zu unterhalten.

Sie haben 2 eigene Kinder und sorgen für weitere 10 Kinder. Sie berichten uns von den Schicksalen der Kinder. So sind bei ihnen unter anderen,  6 leibliche Geschwister untergebracht. Die Mutter sitzt wegen krimineller Vergehen im Gefängnis. Der Vater oder die Väter unbekannt.

Alle Geschwister wurden sexuell missbraucht. Es fällt ihnen schwer, Liebkosungen anzunehmen und zu geben. Ana ist mit 12 Jahren die älteste von ihnen und ist sehr aufsässig. Im Gegensatz dazu sind Lucian, Aurelia und Ionel sehr dankbar und erwidern die Liebe der Eltern.

Monica und Dimi stehen 4 Wochen Urlaub zu. 1 Woche davon besuchen sie Monicas Eltern. Die andere Zeit verbringen sie im Haus Felix, weil sie kein Geld für einen Urlaub haben.

Und das bedeutet: keine Erholung zu haben. Sie erhalten für ihre Arbeit ein Gehalt von 200€. (Ein Taschengeld)

Wir wünschen ihnen viel Kraft für ihre Arbeit und das sie ein wenig von der Liebe die sie den Kindern geben, zurückbekommen. Wir bewundern ihren selbstlosen Einsatz.

 

Unser größter Wunsch ist es, das unsere Arbeit nicht ins Leere läuft sondern unter dem Segen Gottes steht. Das unsere Bemühungen Hoffnung bringt, die als Saat für neue Hoffnung aufgeht. 

Unser Verein besteht mittlerweile aus über 100 Mitgliedern. Ab 6 € im Monat besteht die Möglichkeit, im Verein SPERANTA Mitglied zu werden.

 

Danke an alle Menschen, die sich in irgendeiner Weise in diese Arbeit eingebunden haben und sich immer noch einbringen.

Durch die Mitgliedsbeiträge, die jährlichen Zuwendungen der Baptistengemeinde Oldenburg und den vielen Sponsoren ist die Rumänienhilfe möglich geworden.

Wir möchten allen von Herzen danken. Danke an alle Fahrer, die sich Urlaub für diese Fahrten genommen haben.

Danke an alle Menschen, die uns mit Ihren Gebeten begleitet haben.

Danke sagen wir unserem Gott, der uns bewahrt hat vor schlimmem Unglück.

 

 

Eine andere Möglichkeit SPERANTA zu unterstützen, ist der SPERANTA - Laden

in Petersfehn I, An den Kolonaten 27. Viele schöne Dinge, wie Blaudruck, Schmuck, Seifen, Honig aus Rumänien, selbst gemachte Marmeladen und Dit und Dat werden zugunsten der Rumänienhilfe verkauft.

Wir freuen uns auf Ihren/Euren Besuch

 

Weiterhin nehmen wir an jedem Freitag zwischen 15 – 18 Uhr gut erhaltene Bekleidung,

Schuhe und Bett- und Tischwäsche an. Die Anlieferung sollte bitte im Lager stattfinden und nicht im Laden. Dies bedeutet für uns eine Arbeitserleichterung.

Irene Janßen

 

 

PS: Lucian schreibt uns: Ich habe im Kinderhaus Felix ein Zuhause gefunden mit Eltern zu denen ich Mama und Papa sagen kann und die mich lieben. Danke, dass ihr für unseren Unterhalt sorgt. Möge Gott euch und unsere Freunde von Speranta dafür belohnen.

 

Und Aurelia: Ich bin sehr glücklich hier. Ich kann im Felix Chor mitsingen. Jetzt lerne ich Gitarre spielen.

 Vielen Dank für Alles. Gott segne alle eure Familien.